- Península de Nicoya
- Península de Nicoya[pe'ninsula ȓe ni'koja], größte Halbinsel Costa Ricas, am Pazifik, durch den Golf von Nicoya vom Festland abgeschnürt, 120 km lang, 30-50 km breit, im Zentrum ein Bergland (bis 1 168 m über dem Meeresspiegel) mit Kaffee- und Reis-, im Tiefland Zuckerrohr-, Baumwoll- und Reisanbau. - Nicoya bildet, zusammen mit der Provinz Guanacaste sowie dem Departamento Rivas (Süd-Nicaragua), die vorspanische Kulturprovinz Groß-Nicoya, die eine durchgängige Besiedlung seit etwa 500 v. Chr. aufweist. Von 300 v. Chr. bis 300 n. Chr. entstanden viele Orte oder wurden ausgebaut. Gefundene Gräber und Grabbeigaben lassen auf eine geschichtete Gesellschaft schließen. Hohen Würdenträgern wurden dekorierte Metates und Jadeanhänger (Olmekeneinfluss) als Grabbeigaben mitgegeben. Um 800 n. Chr. ist ein deutlicher Wandel festzustellen: Die Orte werden größer, die Wohngebiete werden zur Küste hin verlagert, neben den Feldbau tritt die Nutzung der Meeresfrüchte. Diese Umwälzungen stehen möglicherweise in Zusammenhang mit den kulturellen Veränderungen im Gebiet der Maya. Die Keramik zeigt die »rote Zonierung«, bei der Ritzlinien oder breitere Eintiefungen die farbigen Zonen begrenzen. Als die Kulturregion ab 1000 n. Chr. deutlich unter mesoamerikanischen Einfluss geriet, setzte sich die echte polychrome Bemalung durch mit Schwarz, Rot, Violett und Graublau auf hellem Grund. Vorher war der Kunststil von zentralamerikanischen Elementen geprägt, die aber auch ab 1000 n. Chr. nicht ganz verschwanden; z. B. kommt weiterhin die hohle Tonfigur in Sitzstellung mit gespreizten, zu Stummeln verkürzten Beinen vor.
Universal-Lexikon. 2012.